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STAATSANWÄLTE ERMITTELN

Schwarze Konten an der Uni?

Von Kai Kolwitz

Die Universität Frankfurt/Oder neigt offenbar zu kreativer Buchführung: Das brandenburgische Wissenschaftsministerium wirft ihr vor, Semesterbeiträge von Studenten auf Schattenkonten verbucht und die Zinsen kassiert zu haben. Geld soll auch auf ein Privatkonto geflossen sein. Jetzt ist die Staatsanwaltschaft am Zug.

Wegen des Verdachts der Untreue untersucht die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder die Haushaltsführung der Europa-Universität Viadrina. Das Potsdamer Wissenschaftsministerium hatte Anzeige erstattet. Nach Darstellung des Ministeriums hat die Universität Geld aus den Semesterbeiträgen und Immatrikulationsgebühren der Studenten nicht, wie vorgeschrieben, unverzüglich an das Ministerium weitergeleitet. Stattdessen seien die Summen zunächst auf Festgeldkonten geparkt und erst später nach Potsdam überwiesen worden. Die Zinsen aus der Anlage habe die Hochschule für sich behalten.

Europa-Universität Viadrina: Vorwurf der Zweckentfremdung studentischer Beiträge
DDP
GroßbildansichtEuropa-Universität Viadrina: Vorwurf der Zweckentfremdung studentischer Beiträge
Die Juristen des Wissenschaftsministeriums werten das als strafrechtlich relevanten Vorgang. "Wir hatten keine andere Wahl, als Anzeige zu erstatten. Sonst hätte uns der Landesrechnungshof gefragt, warum wir nicht durchgegriffen haben", erklärte Ministeriumssprecher Holger Drews gegenüber SPIEGEL ONLINE. Denn weil das Frankfurter Geld auf den Konten des Landes fehlte und der brandenburgische Haushalt teilweise aus Krediten finanziert wird, stehen den Zinsgewinnen der Universität auf der Landesseite Schuldzinsen gegenüber. Sie fallen naturgemäß höher aus als die Einnahmen aus dem Frankfurter Guthaben. Im Gesamtsystem werde daher, so das Ministerium, durch die kreative Anlagestrategie Geld vernichtet.

Um welche Summen es sich handeln soll, ob und wie lange sie zweckentfremdet wurden und seit wann das Verfahren praktiziert wurde, darüber gibt es noch keine konkreten Erkenntnisse. Ein Rechenbeispiel ernüchtert allerdings eher, als dass es den Gedanken an erhebliche krimineller Energie aufkommen lässt: Gut 4000 Studenten hat die 1991 wieder gegründete Europa-Universität Viadrina nach den Informationen auf ihrer Website. Jeder Student überweist jedes Semester rund 200 Euro, wenn man die Gebühren für Einschreibung oder Rückmeldung, den Satz für das Semesterticket und den Sozialbeitrag zusammenrechnet. Legt man dieses Geld zu einem Jahreszins von fünf Prozent an, so beträgt der Gewinn pro Monat etwa 3500 Euro - eine überschaubare Summe.

Konsequenzen sind noch offen

Die Hochschule selbst will sich zu diesem Thema nicht detailliert äußern. Nur ein kurzes Statement gibt es von Sprecherin Annette Bauer: Bei den vom Ministerium beanstandeten finanztechnischen Maßnahmen handele es sich um die kurzfristige zinsgünstigste Anlage der Immatrikulations- und Rückmeldegebühren, die der Universität zugute gekommen sei.

Zu den Beschuldigten gehört der Verwaltungschef der Uni, Kanzler Peter Stahl; hinzu kommen Mitarbeiter, die mit Finanzen und Haushalt befasst waren. Auch disziplinar- und haushaltsrechtliche Schritte behält sich das Wissenschaftsministerium vor. Über dienstrechtliche Konsequenzen soll allerdings erst entschieden werden, wenn die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen hat. Bereits entlassen wurde offenbar allerdings eine andere Mitarbeiterin, die das System dazu benutzt haben soll, Geld auf ihr eigenes Konto umzuleiten. Auch gegen sie laufen derzeit Ermittlungen.

Im Zuge des Verfahrens waren stichprobenartig auch andere Brandenburger Hochschulen überprüft worden. Allerdings ist Frankfurt/Oder nach den bisherigen Erkenntnissen des Ministeriums die einzige Universität, an der es zu finanziellen Auffälligkeiten kam.


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29. August 2003 


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