myNZ - LoginProbeabo  |  Guided Tour  |  Login  
E-Mail an die Redaktion Entertainment

BERLINALEZur Titelseite
Zur Übersicht ENTERTAINMENT



 Titelseite
 Deutschland
 Ausland
 Wirtschaft
 Vermischtes
 Sport
 Entertainment
People
Music
Style
 Internet
 Kultur
 Wissenschaft
 Auto & Technik
 Arbeit & Beruf
 Medien
 Wetter
 Reise


 Voice of
 Germany
 Bücher
 Cartoon
 Wetter


 Über uns
 Audio-News
 Stellenangebote
 Leserbriefe
 Mediadaten

«Prairie Home»: Warmes, altes Radio
13. Feb 09:37

Starpower bei der Premiere: Lindsay Lohan (vorn), Woody Harrelson Meryl Streep und Robert Altman
Bild vergrößern
Foto: AP
Lindsay Lohan, Meryl Streep und Robert Altman waren in Berlin, um auf der Berlinale ihren Film vorzustellen. Der ist ein mitreißender Ensemblefilm über den letzten Tag einer Radio-Show und gleichzeitig tolles Gefühlskino.
 

 

 
Von Kai Kolwitz

Meryl Streep hat ein unglaublich dreckiges Lachen. Das ist eine der Erkenntnisse des Sonntagabends auf der Berlinale – vielleicht nicht die wichtigste, aber doch zumindest eine interessante. Zum Einsatz kam das Streep’sche Gelächter, als Kollegin Lindsay Lohan berichtete, die Zusammenarbeit mit ihr sei «fürchterlich» gewesen. Nach Berlin waren beide gemeinsam gekommen, um den neuen Robert-Altman-Film «A Prairie Home Companion» bei der Berlinale zu präsentieren.

Nach dem Freitags-Besuch von George Clooney kamen damit auch die Herren auf ihre Kosten – ein Journalist outete sich beim Frage-Antwort-Spiel zum Film gleich als «Number One Fan» der in der Tat umwerfend aussehenden Streep. Doch damit nicht genug: Auch der Regisseur selbst und der ebenfalls im Film besetzte Woody Harrelson schritten über den Roten Teppich.

Aus der Zeit gefallen

Mehr in der Netzeitung
Berlinale 2006
  • «Der Kick»: Mörder, keine Monster
    12. Feb 2006 20:50
  • «Knallhart»: Bucks «Gangs of Neukölln»
    12. Feb 2006 18:46
  • Zuckersüße Träume: «Science of Sleep»
    11. Feb 2006 22:55
  • «Slumming»: Der Böse ist der Deutsche
    11. Feb 2006 21:44
  • «Elementarteilchen»: Lauwarme Kälte
    11. Feb 2006 20:38
  • Trotzdem war viel die Rede von jemanden, der nicht da war: Garrison Keillor. Der moderiert seit 1974 die Live-Radio-Show «A Prairie Home Companion» – Radio, wie es früher war, übertragen von der Bühne und vor Publikum, mit einer Band, Gast-Interpreten vor allem aus dem Country-Bereich, einem Geräuschemacher und fiktiven Sponsoren, die etwa Kekse oder Klebeband an den Mann bringen wollen und deren Jingles von der Band gespielt und von Keillor und seinen Gästen gesungen werden. «Eine Show, wie es sie seit 50 Jahren nicht mehr gibt – nur hat das diesen Leuten nie jemand gesagt», heißt es im Film dazu völlig zutreffend.

    Weil das so ist, ist die Show aus St.Paul, Minnesota, eine der erfolgreichsten in den gesamten USA – und mit dem Film hat Keillor seinem Kind eine neue Facette hinzu gefügt: Mit einem Drehbuch in der Hand gelang es ihm, Robert Altman davon zu überzeugen, einen Film über den letzten Tag der Show zu drehen.

    Abriss am Ende der Show?

    Garrison Keillor, Meryl Streep und Lindsay Lohan in Aktion
    Bild vergrößern
    Foto: AP
    Im Film hat eine texanische Firma Show und Theater gekauft. Sie will alles abreißen und stattdessen ein Parkhaus errichten. An diesem Abend wird der «Axeman» erwartet, der Vollstrecker, der der Show ein Ende machen wird. Jeder im Ensemble weiß das und doch wird nur hinter vorgehaltener Hand darüber geredet: «Wenn man schlechte Nachrichten ignoriert, dann gehen sie vielleicht einfach weg», meint Guy Noir (Kevin Kline) dazu, ein Detektiv wie direkt aus einem Schwarze-Serie-Film entsprungen. Er bekleidet im Theater die Position des Sicherheitschefs.

    Ansonsten besteht das Ensemble vor allem aus Künstlern, die gemeinsam alt geworden sind und deren gute Zeit lange zurück liegt: Die zotigen singenden Cowboys Dusty (Harrelson) und Lefty (John C. Reilly), der inzwischen uralte ehemalige Frauenschwarm Chuck Akers (L.Q.Jones), der bei den reiferen Semestern aber immer noch punkten kann, die ehemals aus vier Mitgliedern bestehenden Johnson Sisters, von denen nur noch Rhonda (Lily Tomlin) und Yolanda (Streep) übrig sind und die auf der Bühne immer noch die schönen Zeiten mit Farm und Mutti beschwören. Und dann geistert da noch eine geheimnisvolle Frau im weißen Trenchcoat durch das Gebäude.

    Typisch Altman

    Sie alle haben viel gemeinsam erlebt – eine alte, immer noch nicht verwundene Liebschaft hängt im Raum, man erzählt Geschichten, macht Witze, lacht und weint zusammen, improvisiert über die kleinen Pannen der Show hinweg und versucht, so zu tun, als wäre das heute nur eine ganz normale Ausgabe von «A Prairie Home Companion».

    Mehr im Internet
  • Die "echte" Show als Stream
  • Damit hat Altman wieder das geschaffen, was seit langem sein Markenzeichen ist: Einen mit- und hinreißenden Ensemblefilm, in dem sich viele kleine Handlungsstränge verknoten und wieder auseinanderlaufen und in dem die Darsteller mit überbordender Spielfreude große Auftritte – übrigens auch gesanglicher Art - haben und sich trotzdem gegenseitig die Luft zum Atmen lassen. Gedreht worden ist der Film vor Live-Publikum in dem Theater, in dem auch die echte Show gemacht wird, nur fünf Wochen haben die Arbeiten gedauert – was daran lag, dass Altman seine Schauspieler viel improvisieren ließ und dass außerdem an mehreren Sets gleichzeitig gedreht wurde.

    «Je mehr Hilfe ich bekomme, desto besser. Außerdem kann ich so jedem sagen, dass er ja woanders hin gehen kann, wenn es ihm bei mir nicht passt», erklärte der Regisseur augenzwinkernd seine Vorliebe für große Ensembles, und: «Ich glaube, dass sie viel improvisiert haben – ich habe das Drehbuch ja gar nicht gelesen.»

    Die Erweckung der Lindsay Lohan

    Eine enorme Menge Wärme strahlt aus «A Prairie Home Companion» – nach fünf Minuten fühlt man sich als Teil der Familie, lacht mit ihr und zerdrückt auch heimlich mal ein Tränchen, wenn die Sentimentalität überbordet. Für Lindsay Lohan, die im Film Meryl Streeps Tochter spielt und die in Berlin im rückenfreien weißen Kleid und mit schwarzen statt der im Film blonden Haare auftrat, war die Arbeit nach eigenen Angaben schon fast ein Erweckungserlebnis. Als ihr «Herbie»-Film zur Sprache kommt, beteuerte sie, von dieser Art der Arbeit viel mehr beeindruckt gewesen zu sein als vom Zusammenspiel mit einem Auto. Sie wolle an ihren darstellerischen Qualitäten arbeiten, um mehr solcher Rollen spielen zu können, gefolgt von einem gehauchten: «Thank you».

    Starsuche im Museum

    Altman und Streep sehen in «A Prairie Home Companion» sogar eine subversive Komponente, wenn das alte Amerika mit den emotionslosen Raffzähnen neuer Prägung konfrontiert wird. Robert Altman, der in diesen Tagen 81 Jahre alt wird, und der mit Paul Thomas Anderson sogar einen Ersatz-Regisseur vorweisen musste, um überhaupt eine Versicherung für den Dreh zu bekommen, wird in diesem Jahr einen Oscar für sein Lebenswerk erhalten. Zu einem «normalen» hat es trotz Filmen wie «M.A.S.H.», «Nashville» und «Short Cuts» nie gereicht. «Ich habe einfach nie ihren Geschmack getroffen», meint er selbst dazu.

    Und was Meryl Streep angeht: Zwar wird sie die Stadt in Kürze wieder verlassen – bis dahin hat sie aber den Ehrgeiz, in Berlin möglichst viele Museen für zeitgenössische Kunst zu besuchen. Wenn also aus einer Ecke der Neuen Nationalgalerie ein lautes Lachen dringt...



    WEITERE NACHRICHTEN IM WEB SUCHEN:

     


    Tipp24 Träume wahr werden lassen!

    betandwin Jetzt 10 EUR Wettbonus kassieren!


     

    « Weitere aktuelle Nachrichten zur Berlinale
    Artikel drucken
    Artikel versenden

    NZ-Suche
     

    Anzeige

    zum Seitenanfang


    Titelseite | Deutschland | Ausland | Wirtschaft | Vermischtes | Sport | Entertainment | Internet
    Kultur |  Wissenschaft | Auto & Technik | Arbeit & Beruf | Medien | Wetter | Reise | Voice of Germany | Spezial | Suche
    Die letzten 24h | Desktop-Schlagzeilen | Sidebar | NZ mobil | RSS/XML
    Leserbriefe | Leser Top 10 | Über uns
     

    Chefredakteur: Dr. Michael Maier  |  Impressum  |  Mitarbeiter  |  Kontakt  |  Mediadaten  |  Audio-News
     
    NZ Netzeitung GmbH · Albrechtstr. 10 · 10117 Berlin · Tel.: 030 240 888-0 · Fax: 030 240 888 801
    Alle Rechte © 2006 NZ Netzeitung GmbH
     
    IT & Security by Procado
     
    [ai:ti]-Quotes&Charts: IT Future AG
    Quellen der Börsendaten: IT Future AG, Standard&Poor's Comstock Inc. und weitere.