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Osloer Friedensforscher Johan Galtung zur Wirtschafts- und Militärpolitik des USA

Politik

USA wollen Krieg vor dem Winter beenden

US Präsident George W. Bush wies die CIA an, Osama Bin Laden aufzuspüren und zu töten. Taliban-Anführer Mohammed Omar rief seine Anhänger zur Fortsetzung des Heiligen Kriegs gegen die USA auf.


Washington (22.10.01, 10:00 Uhr) - Die USA wollen den Krieg in Afghanistan nach Worten von Außenminister Colin Powell noch vor Einbruch des Winters beenden. Der Winter könne den Einsatz erschweren, sagte Powell in einem Interview des US-Nachrichtensender CNN am Sonntag. Jedoch würden die Operationen solange fortgesetzt, bis das Ziel erreicht sei.

Taliban-Anführer Mohammed Omar hat seine Anhänger zur Fortsetzung des Heiligen Kriegs gegen die USA aufgerufen. In einer aus seinem Versteck bei Kandahar verbreiteten Mitteilung zeigte sich Omar erneut siegesgewiss.
US-Präsident George W. Bush befahl nach Presseberichten dem Geheimdienst CIA, den internationalen Terrorführer Osama bin Laden zu töten, dem die Taliban Unterschlupf gewähren. Wie die «Washington Post» am Sonntag berichtete, gab Bush der CIA die Anweisung, Bin Laden aufzuspüren, zu töten und seine Terrororganisation El Kaida zu zerschlagen. Es sei der umfassendste Auftrag an die CIA in ihrer 54- jährigen Geschichte. Seit 1973 war es der CIA offiziell verboten, Anschläge auf ausländische Politiker zu verüben. Dies gilt jedoch nicht in Kriegszeiten oder zur Selbstverteidigung der USA.

Kämpfe auch im Fastenmonat Ramadam?

Die Entscheidung, ob der Feldzug auch im moslemischen Fastenmonat Ramadan weiter gehen werde, werde auf Grund militärischer und nicht dipolmatischer Überlegungen gefällt werden, sagte er weiter.
Der Ramadan beginnt Mitte November. US-Vize-Präsident Richard Cheney sagte dagegen der «Washington Post», dass der Krieg gegen den Terrorismus möglicherweise «niemals enden» werde. «Wenigstens nicht zu unseren Lebzeiten», betonte Cheney. Generalstabschef Richard Myers meinte, Cheney könne recht haben. Myers sprach von einer langen Kampagne, die bis nächstes Jahr dauern könnte.

Erste Verluste auf amerikanischer Seite

Am Samstag war ein größeres Kontingent von US-Spezialkommandos mit bis zu 200 Elitesoldaten erstmals bei Kandahar mit Fallschirmen abgesprungen und in Bodenkämpfe mit Talibanmilizen verwickelt worden. Dabei erlitten die Amerikaner erste Verluste. Zwei Soldaten kamen beim Absturz eines Kampfhubschraubers ums Leben, der die Aktion von Pakistan aus unterstützen sollte. Fünf Soldaten wurden verletzt. Die Taliban behaupten, den Hubschrauber abgeschossen zu haben, was die USA energisch bestreiten. Auch die Luftangriffe auf Ziele in Afghanistan gingen weiter. Kämpfer der afghanischen Taliban haben sich vor angeblichen Wrackteilen eines US-Hubschraubers filmen lassen. Der arabische Fernsehsender El Dschasira strahlte Bilder aus, auf denen das zerstörte Fahrgestell eines Helikopters mit der Aufschrift «Pennsylvania» zu sehen war. Von der Besatzung fehle bisher jede Spur, hieß es. Die Taliban behaupteten, der Hubschrauber sei bereits die zweite von ihnen zerstörte US-Maschine. Die USA bestreiten dies.

Weitere Operationen mit Bodentruppen

Myers kündigte weitere Operationen mit Bodentruppen an. «Sie werden nun für mögliche künftige Einsätze gegen terroristische Ziele in anderen Gegenden neu ausgerüstet und positioniert, die als Unterschlupf von Terroristen bekannt sind», sagte Myers auf einer Pressekonferenz am Samstagabend.

Zwei Wochen nach Beginn der Luftangriffe gegen die Taliban nahmen US-Kampfjets am Sonntag auch Frontlinien der radikal-islamischen Milizen unter schweren Beschuss. Damit soll der Vormarsch der oppositionellen Nordallianz begünstigt werden. Vertreter der russischen Militär- und Geheimdienstführung trafen mit Politikern der Nordallianz in Tadschikistan zusammen. Moskau will die Nordallianz verstärkt aufrüsten.

 

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AP

Satellitenaufnahme: Angriff auf Afghanistan.