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Pentagon räumt Angriffe auf Wohngebiete ein
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PolitikUSA setzen jetzt direkt auf die NordallianzUS-Angriffe sollen der Nordallianz
den Weg für eine Offensive ebnen. Über mögliche Beteiligung der
Bundeswehr herrscht weiter Unklarheit. Mittlerweile 34 Milzbrandfälle in
den USA nachgewiesen. Washington/Islamabad/Berlin (24.10.01, 14.00 Uhr) - Die USA setzten ihre massiven Luftangriffe auf Ziele der radikal- islamischen Taliban-Miliz unvermindert fort. Nach Angaben der Taliban seien allein am Donnerstag in Kandahar und Kabul 60 Zivilisten umgekommen. Damit sei die Zahl der getöteten Zivilisten auf 460 gestiegen, berichtete die private afghanische Nachrichtenagentur AIP auf Berufung der Taliban. Der Taliban-Botschafter in Pakistan, Mulla Abdul Salam Saif, warf den Vereinigten Staaten vor, bei ihren Luftschlägen absichtlich Zivilisten zu beschießen. Nach den Worten von Bush kommt die Militärkampagne in Afghanistan gut voran. «Wir machen Fortschritte. Die Terroristenlager werden zerstört. Die Luftwaffe und die Luftabwehrstellungen des Feindes werden zerstört». sagte er. Die USA setzen jetzt direkt auf die mit den Taliban verfeindete Nordallianz. Bush teilte mit, die US-Angriffe sollen «befreundeten Bodentruppen» der Nordallianz den Weg für eine Offensive gegen ihren Feind ebnen. Beamte des Weißen Hauses erläuterten, dass sich der Präsident auf Anti-Taliban-Streitkräfte in Afghanistan und nicht auf einen Einsatz amerikanischer oder britischer Bodentruppen beziehe. Mutmaßungen über einen möglichen Einmarsch von US-Bodentruppen in Afghanistan waren zuvor von Militärs im benachbarten Tadschikistan genährt worden. Noch keine konkrete Anfrage zur Unterstützung durch die Bundeswehr Über eine mögliche Beteiligung von Bundeswehrsoldaten an den Militäraktionen der USA herrschte weiter Unklarheit. Die USA hätten über eine «generelle Anfrage» hinaus noch keine konkreten Wünsche geäußert, sagte ein Regierungssprecher in Berlin. Berichte, die USA hätten bereits Spürpanzer vom Typ «Fuchs» zum Entdecken atomarer, biologischer und chemischer Kampfstoffe sowie die Elite-Truppe Kommando Spezialkräfte (KSK) angefordert, wurden nicht bestätigt. Das Verteidigungsministerium lehnte eine Stellungnahme ab. Milzbrand nun auch im US-Abgeordnetenhaus Im US-Kongress wurden mittlerweile bei mindestens 34 Menschen Sporen des Milzbranderregers nachgewiesen. Im Büro des Senatsführers Tom Daschle, das am Montag einen Brief mit den Milzbrand-Erregern erhalten hatte, war ein Test bei 25 Angestellten positiv, ebenso bei 6 Polizisten sowie bei 3 Mitarbeitern eines Nachbarbüros. Das US-Abgeordnetenhaus wurde zur vollständigen Desinfizierung geschlossen. Der Senat setzte seine Sitzungen dagegen fort. Anthrax-Spuren wurden außerdem in einem Büro des Gouverneurs des Bundesstaates New York, George Pataki, gefunden. Beim Fernsehsender CBS in New Yorker zeigte ein Mitarbeiter Spuren des Erregers. In Kenia wurden am Donnerstag erstmals
seit dem 11. September auch außerhalb der USA Sporen des Milzbrand-Erregers
nachgewiesen. Sie fanden sich in einem Brief an eine Privatperson,
bestätigte der kenianische Gesundheitsminister Sam Ongeri. Bush trifft Chinas Staatschef Jiang Zemin Die Mitglieder der Asien-Pazifik-Wirtschaftskooperation (APEC) haben zum Abschluss ihrer zweitägigen Beratungen «einhelliges Verständnis» für die Militäraktionen der USA geäußert. Sie kamen in Schanghai überein, dass die US-Militäraktion ein «Kampf der Gerechtigkeit gegen das Böse», der «Zivilisation gegen die Barbarei» sei und nicht ein Konflikt zwischen ethnischen Gruppen, Religionen oder Kulturen. Die Außenminister setzen sich dafür ein, die Vereinten Nationen und den Weltsicherheitsrat hierbei voll zur Geltung zu bringen. Die Konferenz der 21 APEC-Staaten, zu denen China, die USA, Russland und Japan zählen, wird am Wochenende mit einem Gipfel der Staats- und Regierungschefs zu Ende gehen. Dabei wird US-Präsident Bush erstmals mit Chinas Staats- und Parteichef Jiang Zemin zusammentreffen.
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Kämpfer der Nordallianz beobachtet US-Angriffe. Milzbrandbakterien unter dem Mikroskop. |