Redaktionsassistenz ONLINE ZEITUNG in Verlag und Medien
|
||
PolitikWeitere Anschläge drohen In Brasilien inhaftierter Marokkaner kündigt in einem Brief neue Anschläge an. Terror-verdächtiger Algerier wird in den Niederlanden nach Freilassung wieder gesucht. Rio de Janeiro/Den Haag (25.10.01, 14:30 Uhr) - Ein in Brasilien inhaftierter Marokkaner, der von den Behörden sehr ernst genommen wird, hat neue große Terroranschläge «für die nächsten Tage» angekündigt. Die Botschaft der USA in Brasilia bestätigte am Dienstag Medienberichte, nach denen Gueddan Abdel Fatha von seiner Gefängniszelle in Sao Paulo aus einen Brief mit entsprechenden Warnungen geschrieben hat. Die Nachrichtenagentur Estado will zwar herausgefunden haben, dass im Brief auch von Anschlägen in Südamerika die Rede ist. Die Botschaft ließ lediglich mitteilen, man untersuche den Inhalt des Briefes und könne deshalb keine Details bekannt geben. Der 27-jährige Marokkaner, der zu Jahresanfang in Sao Paulo wegen Benutzung eines gefälschten Passes verhaftet wurde, wird von den brasilianischen Behörden als so genannter «Informant ersten Ranges» behandelt, weil er wenige Tage vor dem 11. September vor den Anschlägen in New York und Washington gewarnt haben soll. Seine Briefe wurden damals nicht ernst genommen. Darin war laut Behörden von unmittelbar bevorstehenden «schweren Explosionen in den USA» die Rede. Freigelassener Terror-Verdächtiger muss erneut
gesucht werden Die niederländische Justiz muss erneut einen aus Algerien stammenden Terrorismus-Verdächtigen suchen, den ein Richter irrtümlich auf freien Fuß gesetzt hatte. Dies entschied am Donnerstag der Hohe Rat, das oberste Rechtsorgan der Niederlande. Der Mann war zwei Tage nach den Terroranschlägen in den USA zusammen mit drei anderen «moslemischen Extremisten» in Rotterdam festgenommen worden. Sie wurden verdächtigt, gemeinsam mit anderen Komplizen in Europa Terroranschläge vorbereitet zu haben. Nach Angaben der Justiz reichten dafür die Beweise gegen den Algerier jedoch nicht aus. Der Mann, der sich illegal in den Niederlanden aufhielt, wurde in Abschiebehaft genommen. Ein Richter sah jedoch einen Verstoß gegen Bestimmungen des Ausländerrechts und verfügte seine Freilassung. Diese Entscheidung bezeichnete der Hohe Rat am Donnerstag auf Antrag des Justizministers als falsch. Die drei anderen Verdächtigen befinden sich weiter in Haft. Erst am Mittwoch hatte ein Gericht in Rotterdam verfügt, dass sie für weitere 30 Tage in Gewahrsam gehalten werden dürfen. Es bestünden immer stärkere Hinweise, dass die Terrorgruppe, zu der die in Rotterdam Festgenommenen gehören sollen, Verbindungen zum Netzwerk des Topterroristen Osama Bin Laden hatten, berichtete die Zeitung «Trouw». |