Manchmal zählt die Größe doch

Mönchengladbach ist das Ziel einer Rallye für antike LKW.

Die automobilen Schätzchen, die im Sommer "2000 Kilometer durch Deutschland" hinter sich brachten, hätten bei den Teilnehmern dieser Oldtimer-Rallye bequem Platz auf der Ladefläche gehabt: Am Freitag endete in Mönchengladbach die ""Vierte Deutschlandfahrt für historische Nutzfahrzeuge."

34 alte Lkw, vom Lieferwagen bis zum Lastzug, waren am Samstag zuvor im holländischen Barneveld gestartet. Die Strecke führte durch die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich bis nach Bitburg, von wo der Tross zu seiner letzten Etappe aufbrach. 1500 bis 1800 Kilometer sind dabei zusammengekommen, schätzt der Wuppertaler Stefan Höhlschen. Alles auf Nebenstraßen, denn Autobahnen waren tabu bei der Streckenführung.

"Auf bergigen Abschnitten haben wir öfter die Hänger von anderen Teams mitgenommen, wenn die zu langsam wurden", beschreibt Höhlschen. Sein Team hat die Fahrt mit drei bärenstarken Krupp-LKW aus den sechziger Jahren absolviert. Eckig, rot-grün glänzend, mit polierten Aluminium-Trittbrettern sind sie hintereinander angekommen - ein mächtiger Anblick. Am Kühlergrill hängen diverse Plaketten von ver-gangenen Treffen, und die geöffnete Motorhaube gibt den Blick frei auf einen Luftfilter, der auch als Gulaschkanone auf einem Familienfest durchgehen würde.

Im Lauf des Abends wandelt sich das Gelände langsam zum Museum für die Geschichte des Lastentranspsorts: Ein Büssing-Möbelwagen mit historischer Werbeaufschrift steht neben einer 50er-Jahre-Feuerwehr von Mercedes, der tip-top restaurierte 1960er Ford-Lieferwagen des Mönchengladbachers Wolfgang Esser, auf dessen Firmengelände auch der Zieleinlauf stattfand, präsentiert nach einer Havarie in Straßburg zwei Außenspiegel, die irgendwie überhaupt nicht zueinander passen wollen, und im Hintergrund parkt sein Lastzug, mit dem er wegen Kopfdichtungsschaden nicht an den Start gehen konnte.

Gewonnen hat dann, nach einem komplizierten Punktesystem aus gefahrenen Strecken, Zeiten und beantworteten Fragebögen zu Technik und durchfahrener Landschaft, das Team des Münsteraners Joachim Fehrenkötter. Für Stefan Höhlschen ist das aber Nebensache: "Wichtig ist einfach das Fahren."

 

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