Wowereit sagte nach der Sitzung des SPD-Landesvorstandes, er wolle die Reihenfolge der Sondierungsgespräche nicht als Vorentscheidung für eine Ampel verstanden wissen. Auch wenn Schröder eine «klare Meinung habe», entscheide der Landesverband selbst, betonte er am Abend im ZDF.

Schröder gab zu bedenken, dass drei Viertel der SPD-Anhänger laut Umfragen dieser Lösung gegenüber einer Zusammenarbeit mit der PDS den Vorzug gäben. Laut Wowereit mehrten sich in der SPD und vor allem der PDS aber die Stimmen derer, die davor warnten, eine Machtbeteiligung der PDS zum Tabu zu machen. PDS-Spitzenkandidat Gregor Gysi erhob mit 22,6 Prozent der Stimmen im Rücken Anspruch auf eine Machtbeteiligung.

Stolpe ist nicht gegen Koalition mit der PDS auf Länderebene

Der brandenburgische Ministerpräsident, Manfred Stolpe, hat der PDS nach der Wahl in Berlin Koalitionsfähigkeit auf Länderebene bescheinigt. «Das Feindbild PDS ist zerbröselt», sagte er im Deutschlandfunk. Anders sehe es jedoch auf Bundesebene aus, wo die PDS wegen ihrer Kritik an den US- Militärschlägen in Afghanistan «schlechtere Karten» habe.

Eine Ampelkoalition würde im Parlament zwei Stimmen mehr als notwendig, aber vier Sitze weniger als ein rot-rotes Bündnis haben.